Cryptocaryon Irritans – Erfahrungen

April 12, 2017 | Matteo M. – trad. Alexander S.

Leider kennen viele Aquarianer die Krankheit der „weißen Punkte“, die unsere Fische befällt, gut. Sie ist eine der verheerendsten parasitäre Krankheiten, die sich im Aquarium entwickeln.

Einführung

Der Parasit hat sehr spezifische Ursachen: er hat seinen Ursprung in einen Protozoen, Cryptocaryon irritans benannt, der die Fische sowohl in der freien Natur und in der Gefangenschaft befällt, aktiv von 15 ° bis 30 ° C, ist daher global ein bedeutsames Problem sowohl für die Aquarienwelt als auch für die kommerzielle Marikultur im Allgemeinen.

Es ist bekannt, dass der Cryptocaryon verschiedene Fischarten infizieren kann, obwohl nicht alle von ihnen mit der gleichen Intensität befallen werden. Oft gibt es dann enorm unterschiedliche Reaktionen zwischen Fischen derselben Sorte.

Der Parasit verwendet den Fisch als „Gast“ für die letzte Phase seines Lebenszyklus: Zysten auf der Haut und Flossen des Betroffenen wird sichtbar, obwohl er in Wirklichkeit bereits auf den Felsen und Substrate schon vorhanden ist. Er kann oft auch in den Kiemen der Fische selbst vorhanden sein.

Es geschieht in der Tat, dass ein Fisch betroffen wird, ohne deutlich sichtbare makroskopische Zeichen zu haben, außer eine beschleunigte Atmung, die nur mit einer sorgfältigen Beobachtung bemerkt werden kann.

Es gibt schließlich zahlreiche genetische Unterarten des Cryptocaryon ähnlich unserer Grippe oder andere Krankheiten.

Die Protozoen selbst sind in der Natur nicht gefährlich, und verursachen nicht den Tod der betroffen Fische. Sie werden sehr gefährlich, wenn die Tiere in engen Umgebungen leben und mit hohen Dichte, wie es im Aquarium vorkommt.

In diesen Fällen gibt es keine Möglichkeit für die Tiere, dem Angriff der Parasiten zu entkommen und daher erhöht die Krankheit ihre Intensität exponentiell. Der Fisch wird sehr schwach und daher können Bakteriose und andere sekundäre Pathologien, die zum Tod führen, auftreten. Eine hohe Protozoen-Dichte in der Kiemenebene kann ebenfalls zum Ersticken der betroffenen Tiere führen.

Die Protozoen haben einen Lebenszyklus von etwa 3-4 Wochen (in Bezug auf die Temperatur), wobei nur die letzten Tage damit verbracht werden, einen Fisch zu infizieren, letzteres ist wesentlich, um den Lebenszyklus des Parasiten zu beenden. Ein Becken ohne Fische für einen Zeitraum von 12 Wochen zu halten, garantiert seine Beseitigung (unter ungünstigen Bedingungen kann der Kryptocaryon mit einer lethargischen Phase seine Lebensdauer erhöhen).

Mit einem so langen Lebenszyklus ist es einfach, den Parasiten in das Becken zu importieren, nicht nur durch infizierte Fische (die Hauptursache), sondern auch durch das Einführen von lebenden Steinen oder Korallen, die vielleicht gerade importiert, in temporäre Tanks untergebracht und nicht ausreichend in Quarantäne gestellt wurden.

Anzeichen der Krankheit

Fische, die mit Kryptokaryon infiziert sind, haben oft kleine weiße Flecken oder Knoten an ihren Flossen, ihrer Haut oder ihren Kiemen. Sie können auch Wunden, verschleierte Augen, helle Kiemen, erhöhte Produktion von Schleim oder Änderungen der Hautfarbe und dünnere Haut aufweisen.

Die charakteristischen weißen Flecken sind bei hellen Fischen möglicherweise nicht sichtbar oder bei Kiemeninfektionen gar nicht sichtbar. Aus der Sicht des Verhaltens kann der Fisch wild auf Felsen oder Sand reiben, abnormal schwimmen, bewegungslos auf der Oberfläche oder auf dem Boden bleiben, sich lethargisch verhalten, schneller atmen, als ob er in Gefahr wäre.

Innerhalb einer Population kann die Mortalität über mehrere Tage hinweg schnell ansteigen. Der Grad der Pathologie ist jedoch unterschiedlich, abhängig von der Parasitenbelastung, der Fischart, der vorherigen Exposition gegenüber dem Parasiten und der Wassertemperatur.

Alle Überlebenden entwickeln in den Monaten eine Immunität gegen diese genetische Variante des Parasiten, aber nicht für andere. Wenn sie also einem anderen Stamm ausgesetzt werden, können sie die Krankheit wieder entwickeln.

Nicht unbedingt alle Fische werden durch Kryptokaryon-Irritans infiziert: selbst innerhalb einer der am meisten betroffenen Familien (die Acanturide) entwickeln einige Exemplare keine sichtbare Parasitosis. Sofern keine neuen Fische eingeführt werden, tritt eine fortschreitende genetische Schwächung der Protozoen auf und etwa 18 Monaten nach der letzten Erkrankung, kann sie als ausgerottet gelten.

Erfahrungen mit der Krankheit

Das beste Heilmittel gegen Parasitosis im Aquarium, ist die Prävention: nicht nur Fische, sondern auch Korallen und andere Tiere, für 12 Wochen in Quarantäne-Becken zu halten ist sicherlich die effektivste Prävention.

Die Behandlung von bereits erkrankten Fischen ist nicht einfach, aber es gibt einige Produkte, die effektiv sind und gute Ergebnisse erzielen: Produkte auf Kupferbasis, Formalin oder Chloroquin sind Alternativen, können aber nicht in Riffaquarien (mit lebenden Steinen und Wirbellosen) benutzt werden. Abgesehen von der hohen Toxizität einiger dieser Substanzen (und sehr schwierige Auffindbarkeit) für einen möglichen Benutzer können nur in speziell eingerichtete Becken benutzt werden.

Eine Alternative zur Chemie aber weniger wirksame, ist die Verwendung von UV-Sterilisatoren, Ozon und Hyposalinität (nicht zu benutzten in Becken mit Korallen). Diese letzten Lösungen sind keine wirkliche Heilung, aber in gewisser Weise können sie die Population von Protozoen unter Kontrolle halten und ihre exponentielle Proliferation teilweise begrenzen. Die Verwendung von UV oder Ozon neigt jedoch dazu, das bakterielle Gleichgewicht des Beckens zu destabilisieren mit den offensichtlichen Konsequenzen.

ein paar Mal ist mir passiert, dass eines meiner Becken einer Epidemie von Kryptokaryion-Irritanern ausgesetzt war: das erste Mal mit Einfuhr von frischen lebenden Steinen und das zweite Mal mit einem infizierten Fisch. Ich habe verschiedene Ansätze ausprobiert, Erfahrungen gemacht, die mir die Möglichkeit gegeben haben, eine Strategie der Eindämmung (Nicht-Pflege) der exponentiellen Phase der Krankheit zu entwickeln, die sich in meinem Fall als effektiv erwiesen hat, kompatibel mit meinem DSB-Becken.

Die Verwendung kommerzieller Produkte, die „reefsicher“ für die Behandlung der Weißfleckenkrankheit sind, waren in meinem Fall wirkungslos (schließlich wirken sie sowohl auf Wirbellosen als auch auf Protozoen). Auch UV und Ozon, die alternativ verwendet wurden, erlaubten keine gute Kontrolle der Proliferation von Protozoen, wobei das Becken aus dem Gleichgewicht brachte und daher den bereits geschwächten Fisch weiter belastete.

Eine Strategie war, schwierige Umweltbedingungen für den biologischen Zyklus des Parasiten zu schaffen, die zu guten Ergebnissen geführt hat. Gleichzeitig stabilisierte ich die PH – Änderungen des Beckens und begrenzte das Auftreten von sekundären Bakteriosen, die tödlich enden können.

Das Verfahren besteht aus:

  • Einhalten von Karbonat-härte- Werten KH> 8 ° (optimal 9 °)

Jede Zunahme der Karbonat-härte muss schrittweise durch die Dosierung eines speziellen Puffers oder alternativ Natriumbicarbonat-Nahrung erfolgen, die höchstens 0,5 ° pro Tag beträgt

  • Jod-Dosierung

Das Jod ist in nicht chelatisierter molekularer Form, daher ist es nicht das Produkt, das als Zusatz von Spurenelementen für Korallen verwendet wird, sondern das pharmazeutische Desinfektionsmittel: davon gibt es zwei verschiedene Rezepturen:

  • Lugol 5% Lösung (auch als Aquarium Produkt von KENT erhältlich)
  • Jodtinktur 7% (kutanes Hautdesinfektionsmittel, ohne Rezept)

Die erstere ist weniger konzentriert und in wässriger Lösung, die letztere konzentrierter und in einer hydroalkoholischen Lösung. Die Letztere wird aus Kosten- und Konzentrationsgründen bevorzugt. Die Menge an Kohlenstoff, die dem System zugeführt wird (aufgrund der Anwesenheit von Alkohol), ist in der Praxis angesichts der involvierten Mengen nicht nennenswert.

Die Dosierung von 7% Jodtinktur, die während der Behandlung angewendet wurde, war gleich:

  • 1 Tropfen / 100 Liter Wasser pro Tag in der kritischen Phase
  • 1 Tropfen / 200 Liter Wasser pro Tag während der Wartung

Die Dosierung erfolgte bei ausgeschaltetem Licht, im Technikbecken oder in einem stark strömenden Bereich: Jod hat eine geringe Permanenz im Becken, ist leicht schäumbar und schnell fotooxidierbar, so dass es nicht ratsam ist, es im Becken mit Licht zu dosieren.

Besondere Aufmerksamkeit sollte der Berechnung der Dosis gewidmet werden, da Jod ein Sterilisationsmittel ist und für Wassertiere schädlich ist. Die natürliche Konzentration in Jod Meerwasser beträgt 60 Mikrogramm / Liter. 95 Mikrogramm / Liter wurden bei der Behandlung noch akzeptable Werte erreicht. Eine Überdosierung von Jod kann wie alle anderen Spurenelemente zu katastrophalen Auswirkungen und zum Verlust aller Tiere im Aquarium führen.

Die Jod-Werte wurden ständig durch Farbstreifen (Salifert) und Labor (Triton) überwacht.

Die Wirksamkeit der Methode wurde durch Einführen von nicht immunisierten Fischen in den folgenden Monaten verifiziert: nur einige entwickelten die Parasitose in einer milden Form, die dann in wenigen Wochen aufgelöst wurde.

Die Ernährung wurde auf Nahrung mit hohen

Proteingehalt und Astaxanthin (ein starkes Antioxidant) umgestellt, mit einer deutlichen Verbesserung der Gesundheit der Tiere.

 

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